WSOP-Bracelet-Gewinner Žižka siegt auch im Backgammon

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Zdenek Zizka (CZE)

Zdeněk Žižka, ein bislang weitgehend unbekannter Name in der Pokerwelt, hat 2025 gleich zwei eindrucksvolle Titel errungen – in Disziplinen, die zwar unterschiedlich wirken, aber auf strategischer Ebene erstaunlich viel gemeinsam haben.WSOP-Bracelet-Gewinner Žižka siegt auch im Backgammon

Nachdem der Tscheche sich bei der diesjährigen World Series of Poker in Las Vegas das Bracelet im Event #84:$1.000 No-Limit Hold’em Event sichern konnte, gewann er nun auch das prestigeträchtige Monte Carlo Backgammon Championship. Damit gelingt ihm ein seltenes Double, das selbst in der crossover-freudigen Welt des Denkspielsports eine Ausnahme darstellt.WSOP-Bracelet-Gewinner Žižka siegt auch im Backgammon

Bei seinem WSOP-Sieg im Juli ließ der in der Pokerwelt noch unbekannte Žižka über 3.400 Teilnehmer hinter sich und erspielte dabei ein Preisgeld von über $232.498. Wer Žižka allerdings googelt, stößt schnell auf seine eigentliche Spezialität: Backgammon. Dort ist er kein Unbekannter, sondern ein angesehener Stratege, Autor und Turnierspieler. Seine sogenannte „Zizka-Methode“ gilt als besonders analytisch, und sein Name steht für mathematische Präzision und konsequente Spielweise.

Zdenek Zizka

Dass ein Backgammon-Profi den Sprung an die Weltspitze des Pokers schafft, ist nicht völlig neu – auch wenn es selten vorkommt. Der wohl bekannteste Fall ist Gus Hansen, der in den 1990er-Jahren zur dänischen Elite im Backgammon gehörte, bevor er sich dem professionellen Poker zuwandte. Hansen, der drei WPT-Titel und ein WSOP-Bracelet gewann, sprach mehrfach darüber, wie sehr ihn Backgammon auf Poker vorbereitet habe – nicht nur strategisch, sondern auch mental.

Diese Verbindung ergibt Sinn. Beide Spiele verlangen ein tiefes Verständnis von Wahrscheinlichkeiten, die Fähigkeit, mit Unsicherheit umzugehen, und strategisches Denken über mehrere Ebenen hinweg. Wo beim Backgammon die Würfel Chaos ins System bringen, übernimmt beim Poker die Psychologie der Gegner und die Kartenverteilung diese Rolle. Doch der Kern – die Kontrolle über eigene Entscheidungen trotz unvollständiger Informationen – bleibt gleich.

Žižkas Sieg in Monte Carlo nur Wochen nach seinem WSOP-Erfolg unterstreicht diese Brücke eindrucksvoll. Er zeigt, dass Expertise nicht zwangsläufig auf ein einzelnes Spiel beschränkt sein muss. Žižkas Name wird sowohl im Poker- als auch im Backgammon-Kosmos in Erinnerung bleiben – als ein Spieler, der zwei scheinbar getrennte Welten auf meisterhafte Weise miteinander verbunden hat.

WSOP-Bracelet-Gewinner Žižka siegt auch im Backgammon

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