
Die World Series of Poker 2025 ist offiziell beendet und der Titel „Player of the Year“ (POY) ging in diesem Jahr an Shaun Deeb, der sich im Rahmen eines auf Punkte basierenden Systems gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzte.WSOP POY 2025 - Shaun Deeb gewinnt, Phil Hellmuth kritisiert!
Deebs Bilanz kann sich sehen lassen: 18 Cashes, fünf Finaltische, darunter drei zweite Plätze, sowie ein Sieg im $100.000 Pot-Limit Omaha High Roller. Die gesammelten Punkte reichten am Ende aus, um ihn an die Spitze der POY-Wertung zu bringen. Dennoch wurde der Ausgang des Rennens nicht von allen positiv aufgenommen.WSOP POY 2025 - Shaun Deeb gewinnt, Phil Hellmuth kritisiert!
Phil Hellmuth, 17-facher Bracelet-Gewinner und mehrfacher POY-Anwärter, äußerte sich kurz nach Bekanntgabe der Ergebnisse kritisch. Hellmuth stellte auf X die Aussagekraft des aktuellen Bewertungssystems infrage. Seiner Meinung nach würden Turniersiege und große Titel zu wenig gewichtet. Als Alternativen nannte er natürlich Michael Mizrachi, der sowohl das Main Event als auch die prestigeträchtige Poker Players Championship gewann, sowie Benny Glaser, der in diesem Sommer drei Bracelets gewinnen konnte.
Winners Win!
This not a rebuke of @WSOP: the 2025 WSOP was fantastic! Well done Staff, Floor People and Dealers!
This is not a rebuke of @shaundeeb: he had a great year, and won the POY (Player of the Year) fair-and-square by the rules posted
This a rebuke of WSOP POY Formula.… pic.twitter.com/HfUhDL6oUe
— phil_hellmuth (@phil_hellmuth) July 22, 2025
Für zusätzlichen Wirbel sorgte Hellmuth mit der Andeutung, Deeb habe möglicherweise Einfluss auf die Gestaltung des Punktesystems genommen – ein Vorwurf, den Deeb öffentlich zurückwies. In einem Statement bezeichnete er die Behauptung als „völlig falsch“ und sprach sich gleichzeitig offen für eine Reform der POY-Wertung aus: „Ich wäre absolut dafür, das System zu überarbeiten – selbst wenn es meine eigenen Chancen verringert.“
Die Kritik an der POY-Wertung ist kein Einzelfall. Bereits in den vergangenen Jahren stand das System mehrfach im Mittelpunkt von Debatten. 2019 wurde Daniel Negreanu zunächst als Sieger verkündet, bevor nach einem Rechenfehler Robert Campbell den Titel erhielt. In anderen Jahren wurde kritisiert, dass das System zu sehr auf Masse statt Klasse ausgelegt sei – also Spieler mit vielen kleinen Cashes bevorzugt, während große Einzelleistungen weniger stark ins Gewicht fallen.
Man erinnere sich an Chris Ferguson, der 2017 zum „Player of the Year“ gekrönt wurde, in dem er hauptsächlich max-late-regte und somit eine Sammlung an Min-Cashes einfuhr.
Ob die WSOP diesen oder ähnliche Ansätze in Zukunft übernimmt, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Diskussion rund um den „Player of the Year“ ist längst zu einem festen Bestandteil jeder WSOP geworden – und dürfte auch in den kommenden Jahren für Gesprächsstoff sorgen.